text (document)

Der Text ist hier nicht nur Zeichenkette, sondern ein mehrdimensionaler Schriftraum mit vielfältigen Ausdruckrepertoire. Neben dem (linearen) “linguistischen text” gibt es einen (nicht-nur-linearen) “bibilographic text”. Auch wenn der Letztere den Ersten zu unterstützen vorgibt, und in Teilen ein Rückführungsverhältnis anbietet, so führt der Doppelcharakter des Dokumenttextes doch dazu, dass Lezen Sehen (und Erkennen) ist, nicht Sprechen. Wenn wir von Texten reden, dann beziehen wir uns auf materielle Objekte, die nicht nur Container für etwas anderes (z.B. jenen ominösen “Inhalt”) sind, sondern zunächst und vor allem für sich selbst stehen: ein Dokument als Bild, als Gegenstand. Alles andere – Zeichen, Buchstaben, Sprache/Rede, Inhalt/Intention/Idee – kan im besten Falle erst sehend lesend beim Betrachter konstruiert werden.

(Sahle 2013, 28)

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